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„Eine möglichst breite Gruppe ansprechen“

17. Auflage der „Nacht der offenen Kirchen“ – Insgesamt 19 Kirchen und Veranstaltungsorte beteiligt – ein Programmpunkt muss spontan ausfallen

Würzburg (POW) „Treffen Sie Gott und die Welt…“: Am Mittwoch, 2. Oktober, ist es wieder soweit: 17 Kirchen in Würzburg öffnen ab 19 Uhr ihre Türen zur „Nacht der offenen Kirchen“. Es ist bereits das 17. Mal. In den Kirchenräumen, dem Burkardushaus und auf dem Marktplatz wird getanzt, gebetet, aber auch über Kirchenaustritte und Frieden diskutiert. Sogar alte Traditionen sollen wiederentdeckt werden.

„Wir laden ein, Kirche an diesem Abend anders zu entdecken – in ihrer vollen Vielfalt“, sagte Koordinatorin und Gemeindereferentin Alexandra Eck, Referentin für citypastorale Projekte im Urbanen Raum Würzburg, bei einem Pressegespräch am Freitag, 13. September. Gemeinsam mit der evangelischen Pfarrerin Tanja Vincent aus der Citypastoral im evangelisch-lutherischen Dekanat Würzburg hat sie die diesjährige Nacht organisiert. Ob kirchennahe Menschen oder jene, die sonst nicht in die Kirche kommen – die Nacht solle alle erreichen. „Wir wollen eine möglichst breite Gruppe ansprechen“, sagte Eck. Die Vielfalt der Angebote sei eine der Stärken der Veranstaltung, erklärte Vincent. Neu dabei ist in diesem Jahr unter anderem die Jugendkirche des Christlichen Vereins Junger Menschen (CVJM). Am Wilhelm-Schwinn-Platz 2 in Würzburg findet um 19 Uhr ein ökumenischer Jugendgottesdienst statt. Im Anschluss folgt ein Lobpreisabend mit Band und Liedern gemeinsam mit den Freikirchen Jedidja und Vineyard Würzburg. Es werde „gesungen, gelesen, gebetet, gelauscht, geredet und vieles mehr“. Für die ganz jungen Besucher startet das Programm bereits um 17 Uhr. In der Kirche Stift Haug sind Familien zu einem gemeinsamen Abendessen eingeladen. Jeweils ab 18 Uhr und ab 19 Uhr können die Kinder anschließend bei einem „Actionbound“, einer App-geführten Schnitzeljagd, durch die Stadt flitzen – auf den Spuren dreier Geschwister aus der Bibel.

Auch das politische Geschehen beeinflusst die Veranstaltungen. Unter dem Motto „Frieden ist immer möglich“ wird es in der Marienkapelle um 20 Uhr ein Gebetsgedenken an die Länder und Regionen im Krieg mit der Gemeinschaft Sant‘ Egidio geben. Um 21 Uhr werden Zeugnisse der Friedensarbeit vorgetragen. Ebenfalls politisch unterwegs ist die Bauwagenkirche neben der Marienkapelle. Mit der Fotoausstellung „Die unsichtbaren Kronen“ der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) weist der Wagen auf menschenunwürdige Arbeitsbedingungen hin. Bei Tee und Kaffee stehen die Mitarbeitenden vor Ort für persönliche Gespräche und Impulse zur Verfügung. Viele Besucherinnen und Besucher erwarten Eck und Vincent im Neumünster und der Augustinerkirche. Hier werden jeweils kirchenpolitische Themen diskutiert. „Zwischen ‚noch immer dabei‘ und ‚eigentlich weg‘“ befänden sich viele Kirchenzugehörige heutzutage. Bei zwei Gesprächsrunden um 20 und 21 Uhr im Neumünster wird über „kreative Formen der Kirchenzugehörigkeit“ diskutiert. Moderiert werden die Runden von Ordinariatsrätin Dr. Christine Schrappe, Leiterin der Hauptabteilung Bildung und Kultur des Bistums Würzburg, und Dr. Katharina Eberlein-Braun, Leiterin der evangelischen Stadtakademie im Rudolf-Alexander-Schröder-Haus. Gleichzeitig bietet die Augustinerkirche eine Lesung mit Esther Maria Magnis an. Sie beschreibt ihre Wut über den Tod ihres Vaters und Bruders, ihre Glaubenskrise und die Entscheidung zu glauben. Jeweils zwischen den Lesungen gibt es die Möglichkeit, sich bei Stille oder Musik auf die eigene Gottsuche zu begeben.

„Wir denken Kirche nicht nur hier in Würzburg“, sagte Eck zudem am Freitag. Daher finden im Würzburger Kiliansdom, und ab 21 Uhr im Stift Haug, Veranstaltungen der Weltkirche statt. Das katholische Hilfswerk „missio“ und die Diözesanstelle Weltkirche im Bistum Würzburg führen im Dom nach Papua-Neuguinea, in andere Kulturen und Lebensräume. Jeweils zur vollen Stunde spielt die Band „Sternallee“. Im Stift Haug wird es um „Leben und Glauben in Tansania“ gehen. Neu dabei in diesem Jahr: der Tansaniachor Würzburg unter der Leitung von Uwe Feulner. 

Nicht nur schwere Kost könne der Abend beinhalten, sagten Eck und Vincent. Wer ein bisschen Wohlfühlprogramm zwischendurch braucht, kann in der ältesten Pfarrkirche Sankt Burkard bei Orgelklang die Kunstschätze der Kirche entdecken. Die Deutschhauskirche lädt zu „Lyrik, Jazz und Kunst“ und Cocktails und Säften im Nebenraum ein. Unter anderem singt der Jazzchor Würzburg. Auch Sankt Johannis wird bei der Nacht der offenen Kirchen klingen – unter anderem mit Blasorchester und „songs about love and life“. Die Adolph-Kolping-Kapelle lädt zum meditativen Tanz ein und Sankt Stephan zum Mitsingen und Eintauchen in 500 Jahre christliche Gesangsbücher. Ausfallen müssen leider die Führungen durch die Georg Häfner Kapelle des Würzburger Domkapitels um 19 und 21 Uhr. Die Kapelle sei aufgrund eines Wasserschadens nicht begehbar, erklärte Eck. Jedoch bieten Sankt Peter und Paul um 21 Uhr und die Deutschhauskirche um 22 Uhr Kirchenführungen an. „Ich würde die meisten Kirchen bis heute nicht kennen, wenn es die ‚Nacht der offenen Kirchen‘ nicht gäbe“, sagte Vincent, die seit einem Jahr in Würzburg arbeitet.

Für eine kleine Pause und Stärkung zwischendurch ist das Burkardushaus eine gute Anlaufstelle. Hier gibt es von 19 bis 22.30 Uhr „Gutes für Leib und Seele“. Anlässlich des 70. Geburtstags des Hauses soll auch eine alte Tradition wiederaufleben: die Burkardiweck. Zusätzlich wird es Sonderführungen rund um das Haus geben. Getränke oder einen kleinen Imbiss bieten auch das Café Mares der Erlöserschwestern sowie andere Stationen an, die im Programm mit einem Glas-Symbol markiert sind. In der Mutterhauskirche der Erlöserschwestern Sankt Joseph wird es außerdem zum gemütlichen Ausklingen des Abends einen spirituell-liturgischen Tagesausklang zum Thema „Wenn der Tag in die Nacht fließt“ geben. Im Neumünster, der Marienkapelle oder in Sankt Johannis finden zu später Stunde noch Konzerte statt. Die „Nacht der offenen Kirchen“ endet um 23 Uhr mit einem gemeinsamen Abschlussgebet auf dem Marktplatz mit dem evangelischen Dekan Dr. Wenrich Slenczka, Dekan Stefan Gessner des Bistums Würzburg, dem kommissarischen, alt-katholischen Dekan Sebastian Watzek und der evangelischen Pfarrerin Vincent. „So soll der Segen des Abends hinein wirken in die ganze Stadt“, sagten die Koordinatorinnen.

Das Programmheft liegt unter anderem in den Kirchen und in der Dominfo, Domstraße 40, in Würzburg aus. Weitere Informationen, die aktuellen Veranstaltungszeiten und eventuelle Programmänderungen im Internet unter www.kirchennacht-wuerzburg.de, auf Facebook sowie auf Instagram.

chd (POW)

(3824/0949; E-Mail voraus)

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